Nischen

Fotografische Serie, 2011–2016

In der Serie sind scheinbar entvölkerte urbane Räume zu sehen: Gebäude, Straßen, Parkanlagen in verschiedenen Jahreszeiten. Die Fotografien sind frühmorgens oder nachts aufgenommen, wenn der Verkehr ruht und die Stadt schläft. Bei genauer Betrachtung erkennt man in Häuserfluchten und Grüngürteln schlafende Obdachlose. Von den gebauten Strukturen der Stadt umgeben, sind sie aus der Ferne kaum zu erkennen.

»Diese Fotos haben genau die richtige Distanz. Die Gebäude sind der erste Eindruck, erst danach kommt der Mensch, der dort liegt. Wer nicht genau hinschaut, sieht es kaum. Wie im normalen Leben. (…) Wenn ich diese Fotos sehe, geht mir der Liedtext von Klaus Lage durch den Kopf: ›Monopoly, wir sind nur die Randfiguren in einem schlechten Spiel.‹ Dieses Gefühl, du bist ganz nah dran, aber du bist nicht dabei, das zeigen diese Bilder gut.«

Zit. n.: Mitten am Rand. Die Ausstellung „Nischen“ in St. Jacobi zeigt Schlafplätze von Obdachlosen. Torsten M. kennt die Orte, er war lange wohnungslos. Aufgezeichnet von Sarah Levy, DIE ZEIT, Nr. 49/2014, 27. November 2014.
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