Als Louis Daguerre im Jahr 1839 das erste fotografische Verfahren der Öffentlichkeit vorstellte, waren die Menschen zugleich verstört und begeistert. Die Abbildungen, die » …die Natur selbst zeichnete«, polarisierte die Menschen. Manche sprachen von Götterlästerung, andere von Zauberei.
Hermann Biow und Carl Ferdinand Stelzner waren die beiden Fotografen, die das Medium in Hamburg als erste zu großer Meisterschaft brachten. Ihr Ruf ging weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus. Die Tatsache, dass in Hamburg die weltweit ersten Reportage-Fotografien über die Ruinen des großen Brandes entstanden sind, spricht für den Pioniergeist, der in dieser Stadt herrschte.
Die Geschichte dieser beiden Männer zu erzählen, heißt auch von der deutschen Kleinstaaterei, der Pressezensur, der Biedermeierzeit und der ersten demokratischen Aufbrüche zu erzählen. Das fotografische Oeuvre, das von Biow und Stelzner vorliegt, gibt faszinierende Einblicke in die damalige Gesellschaft.
Die Denkmäler der ehemaligen DDR sind meist von klarer politischer Aussage,ob es sich dabei um die Erinnerung an Widerstandkämpfer der NS-Zeit, die deutsch-sowjetische Völkerfreundschaft oder die abgeschlossene Bodenreform handelt. Ihre gesellschaftliche Relevanz haben sie größtenteils verloren. Im Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlicher Realität und denkmalschutzrechtlichen Vorgaben führen sie eine Existenz am Rande unserer Zivilisation. Über Jahre habe ich das langsame und manchmal auch abrupte Verschwinden dieser Steine festgehalten.